ANTWORTEN UNSERER TEILNEHMER

Dr. K. Heimberger, Neurochirurgin

Auf diese Frage fiel mir als erstes ein: wenn nicht wir, wer dann? Das ist natürlich etwas zu einseitig, denn nicht nur Ärzte, sondern letztendlich alle, die mit kranken Menschen zu tun haben, seien es Physio- oder Ergotherapeuten, Heilpraktiker, Theologen – um nur einige zu nennen – sollten sich mit diesem Aspekt auseinandersetzen. Aber ich denke, dass wir Ärzte diejenigen sind, die durch ihre tägliche Arbeit „ an vorderster Front“ und dadurch besonders in der Pflicht stehen.

Wer heute durch Studium und Ausbildung gegangen ist, dem begegnet ein Gesundheitssystem, dem etwas ganz Entscheidendes verloren gegangen ist: der Mensch in seiner Ganzheit aus Körper, Seele und Geist.
In Kliniken und Praxen werden Patienten durchgeschleust, ihre Krankheiten und Probleme mit Codes verschlüsselt, Behandlungen ausgerichtet am möglichst hohen Gewinn. Wirtschaftlichkeit, Kostensenkung und ausufernde Bürokratie sind die wichtigsten Grössen im heutigen Gesundheitswesen.

Der Mensch bleibt dabei nicht selten auf der Strecke, die Medizin nimmt den Menschen nicht als Ganzheit von Körper, Seele und Geist wahr, sondern spaltet Anteile davon ab. Besonders die „körperorientierte Medizin“ praktiziert dies in z.T. extremer Form mit Operationen oder sonstigen Therapien, die nicht selten unnötig sind, oft nur Symptome aber keine Ursachen behandeln oder im schlimmsten Fall Schaden anrichten und zu noch mehr Leiden führen.

Es ist an der Zeit, dass wir Ärzte uns darauf besinnen, was einmal unsere ursprüngliche Aufgabe war: Menschen zu heilen oder zumindest ihnen zu helfen, wo Heilung nicht mehr möglich ist. Und dabei eben nicht nur ein krankes Organ oder eine Funktionsstörung zu behandeln, sondern auch zu schauen, was mit dem dazugehörigen Menschen ist. Dazu müssen wir uns von dem Menschenbild lösen, das uns nicht nur in diesem Gesundheitssystem sondern auch in dieser Gesellschaft vermittelt wird, wir müssen in uns etwas verändern, uns für andere Dinge öffnen und selbst erst einmal „heil werden“ oder uns zumindest auf diesen Weg machen.
Wenn uns dies für uns selbst gelingt, dann werden wir auch unserer eigentlichen Aufgabe als Ärzte gerechter werden können.
Euer Seminar hat viele auf diesen Weg gebracht oder darin bestärkt, den bereits eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Wir wurden berührt, nicht nur äusserlich bei den praktischen Einheiten, sondern ganz besonders innerlich; diese innere Berührtheit war eine ungeheuer wichtige und sehr positive Erfahrung. Sie macht mich nicht gleich zur Heilerin, aber ich bin auf meinem eigenen Weg ein grosses Stück vorangekommen, vieles wurde in Gang gesetzt und ich bin mir sicher, nicht nur mir sondern auch meinen Patienten wird dies zugutekommen.

Teresa und Wolfgang, habt Dank, dass ich Euch kennenlernen und diese Erfahrungen machen durfte.

Dr. A.S., Allgemeinärztin

Weil wir damit den Menschen – wie uns selbst auch – eine Dimension der Gesundung ermöglichen, die außerhalb der reinen Symptombekämpfung liegt: durch den Kontakt zum Göttlichen und der Möglichkeit, heilende Energie einerseits weitergeben und andererseits erhalten zu dürfen, kommen wir wieder zu unserem Ursprung zurück, denn jede Ebene unseres Daseins wird auf ein alles erhabenes Energieniveau gehoben und bekommt damit die Beste Möglichkeit zur Selbstheilung. Wir sollten Demut gegenüber diesem Geschehen und Dankbarkeit gegenüber dem, der es uns ermöglicht, haben – beides ist in unserer heutigen Medizin nur noch wenig vertreten.

Das Ende dieses Seminars erlebe ich nicht als Ende. Ich würde mir Folgeseminare mit Erfahrungsaustausch, Tips und Themenschwerpunkten wünschen; vor allem aber bekam ich in den letzten Wochenenden soviel an Start- und Veränderungspotential mit, tiefe Schritte in Richtung „ankommen“, und ich habe endlich das gefunden, wonach ich immer suchte, daß ich immer das suchte, daß ich nämlich eine tiefe Ruhe und Dankbarkeit empfinde.

Dr. N.N.

Ärzte sollen heilen – weil ich glaube, daß die Bestimmung Arzt zu werden von Geburt angelegt ist. Die Art und Weise und mit welchem geistigen Ansatz der Arzt seinen Beruf ausübt, diesen Weg muß er im Laufe seines Lebens herausfinden. Findet er aber Euch, so glaube ich, ist er seiner Bestimmung viel näher. Ein zweiter wesentlicher Punkt ist noch: Wenn der Arzt auch heilt oder vielleicht mit einem Heiler zusammenarbeitet, erspart er dem Patienten viele Wege und viele Wege und viel Zeit, wie das Beispiel derer zeigt, die nach einer erfolglosen Odysse schließlich bei einem guten Heiler landen.

Was hat mir an diesem Seminar am meisten gefallen?
Etwas herauszuheben fällt mir schwer. Was das ganze Seminar aber zu einem so ganz besonderen Lebensabschnitt machte, war Euer Dialog, wo Ihr Euch blind, oft wie aus einem Munde sprechend mitgeteilt habt. Alles was Ihr unterrichtet habt, war beseelt von Erfahrung. Ihr habt Euch nicht auf andere berufen, sondern ganz klar und deutlich von Eurer täglichen Arbeit berichtet. Deshalb war alles so echt, und deshalb konnten wir so viel von Euch lernen. Dafür ganz besonders danke ich Euch.

Dr. H.-P. K., Orthopäde und Schmerztherapeut

Die ureigenste und älteste Tätigkeit für einen Arzt war und ist das Heilen. In früheren Zeiten waren die Priester gleichzeitig Ärzte. Im Vordergrund stand die metaphysische Ebene ihrer Arbeit, welche die meisten heutigen Ärzte alle miteinander vergessen haben. Ärztliches Heilen bedeutet für mich die emotionale und liebevolle Zuwendung zum Hilfe-Suchenden und die Aktivierung von Selbstheilungskräften im Rahmen einer ganzheitlichen Medizin. Der Patient soll seinen inneren Frieden wieder finden.

Das Seminar hat mich in meiner eigenen spirituellen Entwicklung enorm nach vorne gebracht. Ich kenne nunmehr meinen Weg.

Dr. K.K., Gynäkologe

Im Erwerbsleben gibt es die eiserne Regel. Wer sich danach richtet, darf als gutbürgerlich, ehrbar und angesehen gelten. Eine zweite Methode versucht die Arbeit zu umgehen und dennoch den Gelderwerb zu sichern. Dieses Geld stammt aus dem Rotlicht-Milieu, vom Glücksspiel, von Poker- und Roulett-Tischen und umgibt in den Augen der Öffentlichkeit der Nimbus des Anrüchigen, Erschlichenen, Unseriösen.

Mit den Heilmethoden verhält es sich ähnlich: Die Bevölkerung setzt die Schulmedizin mit Kompetenz und Zuverlässigkeit gleich, Geistheilen dagegen bringt man mit den Attribute des Rotlichtmilieus in Verbindung: Wer es nutzt, verschweigt es, weil man Naserümpfen und Spott fürchtet. Schließlich hat man sich – immer aus der Sicht der breiten Bevölkerung – eines Verfahrens bedient, das von Therapeuten praktiziert wird, denen der Zugang zum offiziellen Medizinbetrieb versperrt blieb. So kommt Geistheilen zu seinem Ruf, Ersatz, zweitrangig und damit minderwertig zu sein. Dieser Ruf ist fatal, denn er bringt die Menschen um eine Chance, eine Methode zu nutzen, die den Patienten schneller, sicherer, dauerhaft ohne Nebenwirkungen und ohne erkennbaren Eingriff ins biologische System ans Ziel bringt.

Eine Methode, die diese Eigenschaften auf sich vereint, hat es verdient, zumindest als gleichrangig neben die offiziellen Heilverfahren gestellt zu werden. Glaubhaft ist das nur zu vermitteln, wenn es die Ärzteschaft ist, die diese Aufwertung vornimmt. Denn nur ihr stehen sämtliche Heilverfahren zur Verfügung. Wenn es da eine Methode geschafft hat, in den Kreis der anerkannten und ärztlich empfohlenen Verfahren aufzurücken, darf man erwarten, daß ihr im Laufe der Zeit aus der Bevölkerung die Attribute zuwachsen, die ihr bislang versagt blieben: Seriös, nützlich, gut.Daher die Ärzte.

E.G.

Weil ich glaube, daß wir in Medizin und Psychotherapie ein neues Bewußtsein brauchen, in dem es nicht nur um Apparate, Methoden, Bekämpfen von Symptomen geht, sondern um einen Wandlungsprozeß von innen, durch den krankmachende Muster verändert werden können und die Selbstheilungskräfte des Menschen angeregt werden.

Ich möchte eine kompetente Ausbildung im Heilen bekommen. Mein Ziel ist, das Heilen in meine therapeutische Arbeit zu integrieren.

Dr. theol. Priv.-Doz. S.B.

Um diese Frage (als Theologin) zu beantworten, muss ich ein bißchen ausholen: Es gibt im Alten Testament die Vorstellung, dass Menschen zum Bild Gottes geschaffen sind (1. Mose 26f). Der hebräische Begriff »Bild« (säläm) bedeutet: Statue, Standbild, Abbild, Relief etc. Der Begriff stammt aus der altorientalischen Königsideologie, der zufolge der König in seinen Provinzen Standbilder bzw. Statuen von sich aufgestellt hatte, die ihn darstellen, repräsentieren, vertreten.

Wenn nun das Alte Testament den Menschen als »Bild« Gottes bezeichnet, lehnt es sich an diese Vorstellung an. Der Mensch wird demzufolge gesehen als gleichsam lebendiges Abbild Gottes, seine lebendige »Statue«. Dahinter steht der Gedanke, dass er Gott (in seiner Schöpfung) repräsentiert, ihn vertritt. Ja, dass Gott durch den Menschen anwesend ist und durch ihn wirkt.

Diese Repräsentation Gottes durch den Menschen geschieht natürlich immer nur bruchstückhaft und gebrochen. Darauf deutet die Sündenfallgeschichte hin. Sie geschieht auch nicht automatisch, sondern in ständiger Bezogenheit auf und Verbundenheit mit Gott (»Dein Wort ist meines Fußes Leuchte …«, Psalm 119).

Trotzdem geht das biblische Menschenbild davon aus, dass der Mensch darauf hin geschaffen ist, Gott in der Schöpfung gegenwärtig werden zu lassen. Ähnlich kann Paulus im Neuen Testament die Korinther fragen: »Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?« (1. Korinther 3,16)

Das bedeutet, dass die Menschen dazu berufen sind, Gottes positive Eigenschaften und Kräfte (seinen Heiligen Geist) in der Welt wirksam werden zu lassen:
Sie sollen/dürfen heilig sein, indem sie Gottes Heiligkeit repräsentieren; sie sollen seine Gerechtigkeit auf Erden wirksam werden lassen, seine Liebe, seine Barmherzigkeit, seinen Frieden etc.

Im Blick auf das Thema »Heilen« bzw. »geistiges Heilen« bedeutet das, dass sie seine göttliche Heilenergie wirksam werden lassen können, für sie Kanäle bilden.

Gott wird bereits im Alten Testament als Heiler verstanden (»und heilet alle deine Gebrechen« [Psalm 103,3]). Erst recht im Neuen Testament.

Insofern der Mensch zum ›lebendigen Abbild‹ Gottes geschaffen ist, hat er auch Teil an Gottes geistiger Heilenergie, bzw. ist er darauf hin geschaffen, dass göttliche Heilkraft und Heilenergie (die Bibel spricht vom Heiligen Geist) durch den Menschen fließen und wirken kann. So wie Gott der »Heiler« ist, können Menschen, die sich Gott und seiner heilenden Energie öffnen/bereitstellen, zu geistigen Heiler/inn/en werden.

Auch hier gibt es keinen kein Automatismus. Die Gabe des Heilens bleibt rückgebunden an die lebendige, dialogische Gottesbeziehung. Ihr Ausdruck ist das Gebet.

Jesus Christus, in dem selbst »die ganze Fülle Gottes wohnt« (Kolosser 2,9), der also vollkommener Repräsentant Gottes auf Erden war (»Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt« [Mt 11,5]), hat (seine Jünger/inn/en) zum Heilen ermutigt und ermächtigt:

»Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus« (Matthäus 10, 8; vgl. Mt 17, 14 ff.); »Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen« (Lukas 9,2 vgl. 10,9). »Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden« (Mk)

Auch der Apostel Paulus setzt selbstverständlich voraus, dass bestimmten Menschen die Gabe der Krankenheilung geschenkt ist und dass sie in den Gemeinden praktiziert wird (1. Korinther 12, 9.28).

Insofern ist nach dem biblischen Menschenbild jeder Mensch prinzipiell von seiner geschöpflichen Disposition her (geistiger) Heiler oder Heilerin. Doch nicht jeder entwickelt diese Anlage; es gibt ja viele verschiedene Gaben, und unterschiedliche Menschen werden unterschiedliche Gaben entwickeln.

Vor dem Hintergrund des biblischen Menschenbildes lautet meine Antwort auf die Frage: Warum sollten Ärzte/Theologen (geistig) heilen:

Das Heilen ist prinzipiell Gabe und Aufgabe aller Menschen, weil sie zum Bild Gottes geschaffen sind und also teilhaben an seinem Geist. Ärzte und Theolog/inn/en können, sofern sie wollen und sich dazu berufen fühlen, diese Gabe und Aufgabe in besonderer Weise entfalten und ausfüllen: – Ärzte und Ärztinnen, weil sie sich sowieso dem Heilen verschrieben haben; – Theolog/inn/en, weil sie als Pfarrer/innen, Religionspädagog/innen und DiakonIinnen ständig physischen, psychischen und sozialen Verletzungen begegnen. Ich denke, ihnen gilt die Verheißung des »Erfolgs« (»bittet, so wird euch gegeben«; Lukas 11,9) ebenso wie den Ärzten.

Und außerdem, das kann ich jetzt aufgrund von etwas Praxiserfahrung sagen, tut es einem selbst einfach sehr gut und fühlt sich wunderbar an.

Was hat mir an dem Seminar besonders gefallen?

Normalerweise denkt man, dass das Beten in die Kirche gehört und das Heilen in die Arztpraxis. Beim geistigen Heilen kommt beides zusammen – und damit kommt zusammen, was nach dem biblischen Menschenbild auch zusammen gehört. Das hat mich besonders angesprochen und mir sehr gut gefallen.

Ungemein bewegend fand ich es zu erleben, dass Nicht-Theologen beten – zum Teil mit viel größerer Selbstverständlichkeit als Theolog/inn/en.

Besonders gut gefallen hat mir auch:

  • die unprätentiöse und überaus liebevolle Seminarleitung
  • die Themenvielfalt, die verhandelt wurde
  • der offene Raum für Fragen und Gespräche
  • dass in einem nichtkirchlichen Raum so selbstverständlich über spirituelle Dinge und Erfahrungen gesprochen wird
  • der rasch sehr vertraute und vertrauensvolle Umgang der Seminarteilnehmer/inn/en untereinander
  • der geschützte Rahmen, den das Seminar für auch zum Teil sehr persönliche Anliegen und Anfragen um Hilfe und Beistand bot
  • die heilsam-transformatorische Kraft, die von dem Seminar auf die Teilnehmer/inn/en ausging
  • dass das Seminar viel Raum für das Sammeln eigener Heilpraxis und -erfahrung bot
  • und nicht zuletzt das große Glück, mit den Heilern Wolfgang Bittscheidt und Teresa Schuhl zusammen sein zu können!